Geh doch nach Berlin! Haha. Nun, wer mit seiner Musik bekannter werden möchte, tut natürlich nicht schlecht daran, in einer Medienstadt aktiv zu sein. Und die erkennt man immer noch an Funktürmen, aber nicht nur. London, Miami, Brooklyn, L.A., Barcelona, Istanbul und das dicke B können gute Ausgangspunkte sein. Manche Bands sind auch so gut, dass sie in Köln, Leipzig, Stuttgart oder München so weit über alle anderen hinweg strahlen, dass sich die Promotion wie von selbst ergibt, Aber wenn man nun eine Band von 20.000 in einer Medienmetropole ist? Oder nicht aus Paderborn wegmöchte? Dann wird es schwieriger.
Touren und Veröffentlichungen
Ohne Konzerte oder Aufgenommenes ist es schwierig, auf sich aufmerksam zu machen. Schlimmer: Miese Konzerte und Aufnahmen verprellen Leute. Und wenn mal wieder nichts läuft im Proberaum oder Studio, dann bringt es nur den Etablierten etwas, wenn sie stattdessen Tweets über Hundehalsbänder oder Posts über Lieblingsnachspeisen absetzen. Auch „Ich hab den oder die getroffen“ ist eher Werbung für jemand anderes. Man muss also schon darauf achten, sozusagen den Markenkern zu transportieren. Und das ist nicht die Tagesbefindlichkeit des Sängers oder die neue Lieblingskneipe der Thereminspielerin, sondern die alte Dame Musik.
Interviews und Filmchen
Es ist kaum zu fassen, wie sehr der sprichwörtliche „erste Eindruck“ haften bleibt. Und dabei geht es nicht nur darum, wie eine Band in einem Gespräch rüberkommt, sondern auch, wie sie anschließend mit dem Interview, Blogbeitrag, der Radiosendung oder der Kurzdoku vom befreundeten Filmstudenten umgeht. Kurz gesagt: Man findet das gut. Nicht mehr und nicht weniger. Man teilt es. Dankbar, aber nicht allzu begeistert. Denn: Dies ist das Showgeschäft. Geben und Nehmen. Alle sehen dabei gut aus. Keine große Sache. Das passiert Hunderttausenden täglich. Manchen sekündlich.
Die große Einladung
Nach Playlists, Erwähnungen, Nachberichten und Vorankündigungen kommt vielleicht etwas, das sich groß anfühlt. Nun muss man das mit dem Selbermachen vielleicht aus der Hand geben. Oder die eigene Firma aus der Tasche ziehen. Gute Leute haben. Spätestens.